Dienstag, 5. Februar 2013

Selbstbild in der Matrix

Das Selbstbild ist so begrenzt wie empfundene Störungen, die es bekämpfen.
Solche Störungen zu bekämpfen, erhält das eingebildete Weltbild.
Eingebildet darum, weil alle Weltbilder nur Illusion sein können.

Standpunktgespräche über Moral und unzählige Verhaltenstipps bereichern dieses ohnehin desaströse Bild, dass sich mehr aus Illusionen speist als von gelebter Realität. Das sich mehr mit Träumen beschäftigt als mit dem, was uns zu Träumern machte.

Zu träumen ist nicht schlimm, im Traum festgehalten zu sein, aber schon.
Selbst wenn es eines der schönsten Träume sein sollte, die je erträumt wurden, bleibt es nur eine Vorstellung im eigenen Kopf. Ein Kino, dass niemand sonst besuchen kann. Es führt zur Einsamkeit des Konsumenten, der süchtig nach sich selber ist und suchend nach seinen eigenen Heiligtümern die Begrenzung als eigen und wesentlich akzeptiert. Nur wer sich einbildet Schätze finden zu können, wird sie auch finden. Und es werden genau die sein, die er gesucht hat.
Damit er aber nicht aufhört seine Begrenzung zu akzeptieren, wird er den ganzen Schatz zwar sehen aber niemals erreichen. Den Träumer stört das nicht wesentlich. Für ihn ist das nur eine Frage des angehobenes Niveaus. Eine Art Level, das zwar im erhöhtem Schwierigkeitsgrade bewältigt werden muss aber sicherlich dazu führt, endlich das ersehnte Ziel zu erreichen. So bekämpft er die Störungen und immer auch ein wenig von sich selbst, dass zugunsten des Weltbildes ausgeblendet werden muss.

Wer in der heutigen Zeit nicht verrückt wird, nicht depressiv oder einfach wahnsinnig kann eigentlich nicht gesund gewesen sein. Denn zwischen eigenen Träumen und denen anderer hin und hergerissen zu sein, gleicht dem Leben in der Matrix.
Ob man sie durchschaut oder nicht, hängt maßgeblich davon ab, ob Du Menschen oder Rollenspieler siehst.

Mann und Frau, Gläubiger und Ungläubiger, Gerechte und Ungerechte. Krieger und Pazifisten, Kind und Haustier, Bildungsnahe und Bildungsferne, Arme und Reiche, Kranke und Gesunde, Schöne und Hässliche, Helden und Feiglinge, Licht und Dunkelheit.

Wer in die Rollenspielkiste greift, ist Teil der Matrix.
Und wer ein Weltbild aufrecht hält, programmiert sie.



Kleiner Nachtrag, weils so schön ist. Eine etwas andere Sicht aber bestimmt nicht schlechter.
http://kreisderboesendichter.blogspot.de/2013/02/reich-undoder-arm.html

2 Kommentare:

  1. Du schreibst, es sei schlimm, in den Träumen gefangen zu sein. Ich behaupte, es ist schlimmer, in der sogenannten Wirklichkeit festzuhängen. Wenn Realität eine Illusion ist, dann gibt es NUR Träume. Wir sind nicht in Träumen gefangen, sondern wir sind lebende, nein, eher existierende Träume. Und die Matrix ist eine Illusion, die uns von den Programmierern der Matrix vorgegaukelt wird. Nothing is real! Ich träume jetzt weiter.

    Siehe dazu auch heute ab 10h unter: http://kreisderboesendichter.blogspot.de

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    1. Ich schrieb aber nicht "sogenannte".
      Aber ich freu mich, das Du über Deine Träume hinaus gewachsen bist und Schätze heben kannst, die nicht nur in Deinem Kopf sind. Schätze, die nicht nur Dich sondern auch andere bereichern.

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