Geister sind nicht tot.
Das ist
der Unterschied zum Gespenst. Darum sagt man ja
auch Geisterfahrer und nicht etwa Gespensterfahrer. Durch ein
Gespenst kann man ja auch locker durchfahren und "Geist" ist höchst lebendig.
Zumindest gehen wir doch ganz natürlich von der Tatsache aus, dass
jeder Mensch eine Art geistige Kapazität ist oder eben hat. So genau
will ich mich da nicht festlegen, denn manche meinen der Geist sei zu
Hause; wie zum Beispiel Papa Brüderle: „Meine Frau ist mein guter
Geist“ sagt´s und will plötzlich Mindestlohn und Steuersenkung.
Ich bin ja auch für Mindestlohn. Und ich wäre dafür, das man
gesetzlich verankert, dass Frauen genauso viel Geld bekommen wie ihre
männlichen Kollegen. Aber nix da, wir debattieren lieber über eine
Frauenquote. Wer die braucht, bleibt mir gespenstig verschleiert.
Die Unternehmen eigentlich nicht
und die Frauen eigentlich auch nicht. Die Männer sind, bis auf wenige Exemplare, längst damit beschäftigt überhaupt beschäftigt zu bleiben. Frauenqoute, hmm. Warum?
Heutzutage hat
man entweder Kinder oder Arbeit. Es sei denn, man ist so gesegnet wie
Frau von der Leyen. Zwei gut verdienende Eltern lassen einen über so
manche alltägliche Hürde in Bezug zur Kinderverziehung hinweg
schweben. Das meiste wird die Gute gar nicht mitbekommen.
Wahrscheinlich fragt sie sich.. nee, das macht sie nicht. Die fragt
sich nicht, die macht einfach und Mutti Merkel vertraut ihr da auch.
Mutti Merkel ist da eine sehr vertrauenswürdige und zuverlässige
Mama. Kein Lob, keine Strafe sondern die nackten Konsequenzen der
unreifen Tat sollen auf das Kindlein hernieder prasseln. Das nennt
man antiautoritäre Erziehung und die ist voll im Trend. Erstens,
weil es sowieso keine Autoritäten mehr gibt (die sind alle auf
Arbeit) und zweitens, weil „Autoritätinnen“ einfach blöd
klingt. Abgesehen davon erziehen sich die Kleinen im Kindergarten
doch praktisch selbst. Dies läßt sich auch aktuell wunderbar
beobachten, denn klein Ursula wird von ihren Spielkameraden/innen ordentlich abgewatscht. Wie
Kinder eben so sind, sind sie dabei nicht besonders feinfühlig und sogar recht grausam, was klein Ursula
jetzt auch zu spüren bekommt. Sie darf nämlich plötzlich nicht
mehr im Sandkasten "Backe, backe Kuchen" mitspielen und einige gehen
sogar einen Schritt weiter und verlangen lebenslanges Spielplatzverbot.
Mutti Merkel bleibt gelassen. Sie ist
weise und erfahren genug um diese sehr wichtige Lektion in Sachen
sozialer Kompetenz niemandem vorzuenthalten. Geistige Kompetenzen und soziale gehen ja leider nicht immer Hand in Hand und so manche lehrreiche Erfahrung wurde von übereifrigen Muttis und Vatis sozusagen im Keim erstickt. "Nein, Du kommst nicht in den Kindergarten! Du sollst zu Hause warm Mittagessen!" Mutti Merkel weiß das und lächelt gelassen vor sich hin. Sie sagt, sie vertraut und das sagt sie auch laut auf dem ganzen Spielplatz. So
machen das die Muttis von heute. Vielleicht tätschelt sie den
Kindern mal sanft übers Köpfchen, nur um zu zeigen, dass sie immer
noch da ist. Es ist
ein streicheln zu Erinnerungszwecken. Sie macht das und flüstert
Dir, auf ihre unvergleichlich, liebevolle und wärmende Art zu, dass
sie dir vertraut und voll und ganz hinter dir steht. Selbst wenn Du
mal absoluten Blödsinn redest, wie die allerliebste Ursula damals, als sie das
Elterngeld lobte und vollen Ernstes glaubte, dass die drei Monate alte Embryos sofort raus gekrochen kamen, weil ja ihre Papas jetzt eine viel
bessere Unterstützung bekämen. Kindermund eben, echt niedlich.
Aber ich schweife ab, Familienpolitik
hat so viel mit Geist zu tun wie jede andere Art von Politik und das
haben Geister mit Gespenstern gleich. So lange sie nicht frontal
irgendwo einschlagen, oder irgendwer gezwungen ist auf Leitplanken
auszuweichen, ist alles gut und alles bleibt beim Alten. Was ich sagen will, geistreich oder geistarm ist nur eine Frage der Perspektive - Kommts von vorne, wirds gefährlich. Ist´s an der Seite, macht das nichts und wenns von hinten kommt, ist es sowieso wurscht. Um irgendwas zu erklären jedenfalls, reichts nicht aus um zu Lösungen zu kommen, erst recht nicht.
Übrigens: Geist ist geil. (Meistens
sorgt er dafür, dass man keine Kinder bekommt aber gut „versorgt“
ist.) Dieser entfremdete Werbeslogan ist auch nicht neu. Praktisch
mit Einführung der Werbekampagne kam ein findiger Geist darauf und
damals schon dachte ich mir, er solle sich das lieber patentieren und
auf T-Shirts drucken lassen. Hat er aber leider nicht gemacht. Jetzt
liest man das auf Studentinnen-Kalendern, obwohl jeder weiß, dass es
mit geistigen Aktivitäten nicht weit her ist, wenn man sich mit
menschlichen Begierden beschäftigt und das Blut mit der Durchblutung vornehmlich Unterleibsverlagerter Regionen zu tun hat. Vielleicht liege ich damit
falsch, aber ich glaube derjenige Geist hat auch die altbekannte
Geschichte mit den Zeugen Jehovas „erfunden“. Soviel nur am Rande
und zur auf Facebook versprochenen Aufklärung über „Die
Dunkle Dimension“.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen