Sie gingen gemeinsam spazieren. Am Anfang war jeder für sich. Sie standen in ihren Wohnungen auf, jeder für sich. Sie frühstückten, jeder für sich und sie gingen auf die Straße. Jeder für sich.
Ronja bekam einen Anruf. Nicht von Tobias, denn sie kannten sich gar nicht. Und sie würden sich auch nie kennen. Denn Ronja sah etwas und benannte es. Das war ihr Gemüt, ihre Eigenschaft. Sie musste immer ein Wort für die Dinge finden. Eines das genau passt. Ein Wort, dass auch erklärt und so erklärte sie auch Tobias. Er fragte dann:
"Weißt du, wie das ist? Wie es ist in den blauen, strahlenden Himmel zu sehen um nicht viel mehr als die Unendlichkeit eines Lochs zu sehen, in das du fallen kannst, fallen wirst ganz egal was du denkst oder fühlst oder glaubst oder siehst?"
Ronja sah kurz zum Himmel. Er sah ganz normal aus, ganz banal eben. So, wie der Himmel immer aussieht an klaren Tagen.
"Das ist doch alles nicht wahr. Du machst es viel komplizierter als ist. Das ist nur blau, sonst nichts."
Tobias blieb stehen, als Ronja weiter ging und das tat, was sie am liebsten tat. Worte finden.
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