Dienstag, 1. Oktober 2013

Des Anderen Leid

Des Anderen Leid

Die Traurigkeit siehst du in jedem, den du triffst. Du weißt, das Traurigkeit krank machen kann, dass sie Menschen seltsam träg und trist macht, sie verzweifeln lässt bis schließlich nur noch Angst ihr Leben bestimmt.
Dann tun sie oft Dinge, die sie krank machen. Aus Angst, alles zu verlieren, was sie zu besitzen glauben. Doch was besitzt der Mensch wirklich? Ich ahnte es, später wusste ich es, denn alles was ich habe, kann ich auch verlieren.

Also wogegen wehren, wenn das unweigerliche eintreffen muss? Wenn der Verlust, trotz aller quälenden Versuche nur aufgeschoben wird? Mit dieser Erkenntnis verliert sich alles, manchmal sogar ein Leben. Weil einige von uns, so nicht leben wollen.

Freier Wille? Du lachst. Welcher freie Wille, fragst Du und redest von der größten Illusion des Menschen. Denn du verstehst nicht, dass der freie Wille nur dem gehört, der nicht mehr darüber nachdenkt wie er manipuliert wird, sondern der sich sicher darüber ist, wer und was er ist. Wer weiß, was er will und weiß was er kann, der ist auch sicher darüber was er braucht und darüber, was er nicht braucht. Manipulation scheitert am Selbst, an der Frage nach dem Warum.
Wer diese Frage stellt, weiß, dass seine Zeit und Kraft nicht endlos ist und wählt seinem Selbst entsprechend aus. Nicht nach Angebot und Mode.

Den freien Willen gibt es in deiner Welt nicht, weil deine Welt das Sein auf etwas reduziert, was gewählt werden muss. Damit nimmst du dem Menschen, was er eigentlich niemals verlieren kann. Vergessen aber kann der Mensch.

Ihr seid anders, sagst du und glaubst das wir leiden. Das wir traurig sind und einsam. Aber ich leide nicht darunter ich Selbst zu sein. Ich leide unter Menschen, die das Innere Wesen als manipulierbare, verwertbare Funktionalität erkennen, deren Wert lediglich darin besteht, sich anzupassen, zu erweitern und zu manipulieren.

Und du willst helfen. Therapierst an einer Seele, therapierst an deren Funktionalität. Wenn es sein muss, auch mit Medikamenten. Aber du therapierst etwas, dass es nicht gibt.
Anders sein, ist keine Krankheit. Krank ist, was andere daraus machen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen